Konservierungsmethode: Trocknen

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Das Trocknen ist eine weitere Konservierungsmethode, die schon seit Jahrhunderten bekannt und benutzt wird. Bei dieser Methode der Konservierung wird dem Lebensmittel Wasser entzogen. Dadurch wird den Schadorganismen die Aktivitätsgrundlage entzogen. In Kombination mit der entsprechend richtigen Lagerung kann sich das Lebensmittel über ein Jahr lang hinweg frisch halten.

Da Wasser den Hauptgewicht der Nahrung ausmacht, wird durch den Trockenvorgang das zu stauende Gut um bis zu 80% leichter.

Allerdings ist zu beachten, dass das Trocknen nur so lange die Mikroorganismen in Schach hält, bis die Feuchtigkeit wieder zugeführt wird.

Konservierung bedeutet die Haltbarmachung von Lebensmitteln mit dem Ziel, die Aktivitäten von schädlichen Bakterien und Mirkroben einzudämmen, bzw. zu stoppen. Dadurch können die Lebensmittel so lange wie möglich essbar zu halten.

Weitere Konservierungsmethoden sind das Aufkochen, Salzen, Zuckern oder Räuchern.

Wie funktioniert die Konservierungsmethode Trocknen?

Es gibt entweder die Methode der Lufttrocknung oder das Dörren, die man gut selbst an Bord durchführen kann. Grundsätzlich eignen sich Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse, Nüsse, Kräuter und Beeren. 

Konservierungsmthode Trocknen, Tomaten
getrocknete Tomaten

Lufttrocknung

Bei der Konservierungsmethode der Lufttrocknung wird dem Lebensmittel die Feuchtigkeit auf natürlichem Wege entzogen. Kurz gefasst kann man sagen, dass man den Fisch beispielsweise in dünne Filetstreifen schneidet, warm und gut belüftet aufhängt und wartet. Das natürliche Trocknen an der Luft kann durchaus mehrere Tage dauern, dafür ist es energie- und kostensparend.

Es ist natürlich von Vorteil, wenn die Umgebungsluft so trocken wie möglich ist. Dies ist leider auf Booten in der Seeluft selten der Fall. Das Trocknen funktioniert aber trotzdem, wenn man das Cockpit oder das Deck dazu nutzt. Direkte Sonneneinstrahlung sollte auf jeden Fall vermieden werden. Dabei gehen wertvolle Vitamine schnell verloren.

Konservierungsmthode Trocknen
An Bord kann man auch selber Trocknen

Die optimale Temperatur liegt zwischen 30 und 50°C. Bei Temperaturen über 50° C werden Enzyme und Vitamine zerstört.

Was man braucht ist ein Rost, wie das aus dem Backofen, um eine gute Belüftung von allen Seiten zu garantieren. Hierzu kann man auch ein verstärktes Mückengitter nutzen. Sollte beides nicht zur Hand sein, kann man zur Not auch ein sauberes Tuch verwenden. Dann muss man aber darauf achten, das Trockengut regelmäßig zu drehen.

Wer Obst trocknet, nimmt meist Äpfel, Bananen, Feigen oder Mangos. Dazu das Obst waschen, schälen und in Stücke schneiden. Dann auf den Rost oder das Mückengitter legen. Die Trockenzeit hängt von dem Wassergehalt des Obstes ab sowie von der Dicke der Stücke. Getrocknetes Obst unterscheidet sich in der Konsistenz.

Bananen können richtig knusprig werden, wohingegen Äpfel und Mango eher lederartig bleiben.

Wer Gemüse trocknet, der kann die leckeren Gemüsechips herstellen. Kalorienarm und lecker, was will man mehr? Wer mag kann aus dem getrockneten Gemüse auch Suppenpulver (Gemüsebrühe) herstellen. Dazu eigenen sich natürlich Lauch, Knollensellerie, Möhren, Steinpilze, Pfifferlinge und Champignons.

Beim Trocknen von Fleisch oder Fisch sollte man ein wenig mehr aufpassen. Hier ist besonders auf die Temperatur zu achten und welche Fleischsorte man verwendet. Es gibt besser und schlechter geeignete Fleischsorten.

Achtung!

Wer im Freien trocknet, also im Cockpit oder auf dem Deck, muss auf plötzliche Schauer, Fliegen oder Spritzwasser achten. Diese können das zu trocknende Gut zerstören oder den Vorgang des Trocknens an sich hinfällig machen. Denn wer will schon ein Stück Fleisch essen, dass in einer Welle von Salzwasser gebadet wurde?

Worauf man achten muss beim Trocknen

  • Nur gute Ware sollte getrocknet werden. Angewelktes oder Verschimmeltes wird nicht besser davon, dass man es trocknet
  • Benutze immer scharfe Messer und achte darauf, dass sie sauber sind
  • Bakterien oder andere Verunreinigungen werden automatisch mitgetrocknet. Sie können dann zwar nicht mehr weiter arbeiten, aber sobald die Feuchtigkeit wieder zugeführt wird, nehmen sie ihre Arbeit wieder auf. Wer dem Vorbeugen will, kann das Lebensmittel vorher abkochen oder schälen
  • Beim Wiedereinweichen nur so viel Wasser verwenden, wie das Trockengut auch aufnehmen kann

Dörren

Für das Dörren braucht man einen Dörrautomat, den man unter anderem auf Amazon erstehen kann. Hierbei wird dem Lebensmittel besonders schnell die Feuchtigkeit entzogen, mit Hilfe von besonders trockener und warmer Luft. Ähnlich einer Sauna, um es etwas salopp zu formulieren.

Doch nicht nur zur Konservierung kann man Lebensmittel dörren. Man kann auch sehr gut leckere Snacks herstellen, die man aus den Supermarktregalen kennt. Klassiker sind Beef Jerkey, Dörrobst wie Äpfel oder Mangos oder Gemüsechips. Selber machen lohnt sich auch finanziell. Die Trockennahrung zu kaufen, kostet meistens ein kleines Vermögen, wenn man größere Mengen haben möchte. Zudem sind selbstgemachte Nahrungsmittel frei von Konservierungsmitteln, zusätzlichem Fett, Zucker oder Salz.

Konservierungsmthode Trocknen, Fleisch
Fleisch kann man auch in großen Stücken trocknen.

Was ist ein Dörrautomat?

Ein Dörrautomat entzieht wie die Sonne dem Nahrungsmittel Wasser. Sie werden in der Regel elektrisch betrieben, wobei sie ein Heizelement und ein Gebläse besitzen. In den geschlossenen Geräten entsteht so ein Trockenraum, in dem sich die Umgebungsluft erwärmt. Die Temperatur kann man genau steuern, zwischen 30 und 70° C. Durch integrierte Lüftungsschlitze kann die Feuchtigkeit entweichen.

Es gibt ziemlich viele Dörrautomaten, aus denen man wählen kann. Ich persönlich besitze den Folgenden. Diesen Dörrautomaten finde ich besonders praktisch, da die einzelnen Ebenen stapelbar sind. Man muss also nicht alle nutzen, wenn man nur wenig trocknen will. Er kann Obst, Gemüse und Fleisch trocknen. Außerdem ist er mit 1,6 kg recht leicht.

Dörrautomat
Ein guter und preiswerter Dörrautomat, den man auch an Bord verstauen kann. (Quelle: Amazon.de)

So funktioniert’s

Das klein geschnittene Dörrgut wird auf den einzelnen Dörretagen des Gerätes verteilt. So dass die warme Luft sie komplett umströmen kann. In der Regel arbeitet der Automat alleine und braucht keine Überwachung. Sie sind normalerweise recht leise und können somit auch über Nacht betrieben werden. Durch die Gitter der Dörretagen kann die Luft frei zirkulieren, so dass das Dörrgut nicht gewendet werden muss.

Vor- und Nachteile

Die Vorteile der Konservierungsmethode Trocknen sind schnell benannt. Einmal getrocknet oder gedörrt können die Lebensmittel bis zu einem Jahr kühl und trocken gelagert werden. Dazu sind sie bis zu 80% leichter geworden, was ein riesen Vorteil ist. Durch das Trocknen von frischem Obst, Gemüse, Fisch oder Fleisch behält man die volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe. Sie sind im Gegensatz zu den gekauften Produkten frei von künstlichen Aromen, synthetischen Zusatzstoffen oder Süßungsmitteln. Zudem schont es den Geldbeutel auf Dauer und ist zudem gesünder für uns.

Es gibt erstaunlich wenige Nachteile. Das Trocknen an der frischen Luft muss immer wieder beaufsichtigt werden, da Fliegen oder Regenschauer stören können. Dies entfällt beim Trocknen mit dem Dörrautomaten. Dieser braucht allerdings Strom (Mangelware an Bord, wenn man nicht gerade in der Marina liegt) und Platz um gestaut zu werden. Je nach Größe des Bootes, kann das zu viel sein.

Fazit

Alles in allem ist die Konservierungsmethode Trocknen hervorragend geeignet um Lebensmittel an Bord haltbar zu machen. Sie sind leichter, können gut gelagert werden und man behält bei dem Trockenvorgang die volle Kontrolle über die verwendeten Zusatzstoffe. Ob man sich einen Dörrautomaten anschafft oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich will meinen aber nicht mehr missen.

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1 Kommentar

  1. Recht vielen Dank für den wertvollen Post! Sehr cooler Tipp.

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